Legionellen-Info
Aquacert informiert zum Thema Legionellen
Was sind Legionellen?
Legionellen (Legionella) sind stäbchenförmige Bakterien. Sie sind ein natürlicher Bestandteil aller Süßwässer. Zur Zeit sind etwa 50 Arten bekannt. Epidemiologisch am bedeutsamsten ist Legionella pneumophila als Erreger der Legionellose oder Legionärskrankheit.
Wo leben Legionellen?
Die optimalen Bedingungen für die Vermehrung finden Legionellen in erwärmtem Wasser. Der Temperaturbereich dafür liegt zwischen 30 °C und 45°C. Bei Temperaturen ab 55°C beginnt das Absterben von Legionellen, bei weniger als 25°C findet kein Wachstum mehr statt.
Wie erfolgt eine Infektion?
Wenn sich Legionellen in erwärmtem Trinkwasser vermehren und dieses Wasser als lungengängiges Aerosol vom Menschen aufgenommen wird, können grippeähnliche Erkrankungsbilder (Pontiac-Fieber) bis hin zu schwer verlaufenden Lungenentzündungen (Legionellosen) verursacht werden. Die Infektion erfolgt ausschließlich durch Inhalation entsprechend kontaminierter Aerosole, wie sie z. B. beim Duschen entstehen.
Was kann vorbeugend getan werden?
Vorbeugende Massnahmen gegen eine Vermehrung von Legionellen können mit technischen Mitteln ergriffen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass in den Warmwasserbereitungsanlagen am Austritt eine Temperatur von mindestens 60°C gehalten wird und bei Zirkulationsleitungen die Rücklauftemperatur nicht um mehr als 5°C gegenüber der Austrittstemperatur absinkt (= min. 55°C).
Eine thermische Desinfektion erfolgt ab einer Temperatur von 70°C, da Legionellen ab dieser Temperatur abgetötet werden. Dazu ist mindestens der Warmwasserbereiter und möglichst das gesamte Leitungsnetz inklusive der Entnahmearmaturen für mindestens drei Minuten auf mehr als 71°C zu erwärmen.
Es muss auch verhindert werden, dass die Temperatur des Kaltwassers auf 20°C oder mehr ansteigt. Diese Gefahr besteht in beheizten Gebäuden, wenn sich das Leitungsnetz erwärmt und damit die idealen Voraussetzungen für die massive Vermehrung von Legionellen bietet.